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Chinchilla - putzig und anspruchsvoll

Die putzigen Chinchilla sind wegen ihrem niedlichen Aussehen und ihrer aufgeweckten Art beliebte Haustiere. Sie sind bekannt für ihre aktive und bewegungsfreudige Art. Bevor man die Kleintiere mit den niedlichen Augen und dem seidenweichen Fell in die Familie aufnimmt, sollte man sich jedoch genau informieren. Denn die Nager aus Südamerika sind in der Haltung alles andere wie einfach. 

Trotz ihrem süssen Aussehen, welches Verleitet sie als Kuscheltiere anzuschauen, sind sie für Kleinkinder als Haustier vollkommen ungeeignet. Die nachtaktiven Tiere sind sehr anspruchsvoll in der Haltung und dürfen keinesfalls wie Schmusetiere behandelt werden. Chinchillas sind alles andere wie zutraulich. Für ihre Zähmung braucht es sehr viel Zeit, Geduld und Ausdauer. Nur mit viel Aufwand und Beharrlichkeit gewöhnen sie sich an die Menschen und lassen sich danach vielleicht sogar streicheln.

Chinchilla im Käfig
Chinchilla beim Spielen

In der Natur leben Chinchillas gemeinsam in Kolonien von bis zu 100 Tieren. Der soziale Kontakt ist für die kleinen Nager mit den prägnanten Ohren äusserst wichtig. Bei artgerechter Haltung können sie über 20 Jahre alt werden. Dessen sollte man sich bei der Anschaffung bewusst sein. Chinchillas bedürfen viel Pflege und sind über eine längere Zeit Teil der Familie.

Erstanschaffung

Bevor die Tiere in ihr neues Heim kommen, muss dieses artgerecht geplant und ausgestattet werden. Der Chinchilla-Käfig kann nie zu groß und geräumig sein und ist ab rund 150 Euro im Heimtierhandel oder in Onlineshops zu kaufen. Dieser muss mit genügend Rückzugsorten wie einem Schlafhaus und unterschiedlichen Klettermöglichkeiten ausgestattet werden. Chinchillas klettern und springen gerne und brauchen dazu den notwendigen Platz. Beim Kauf des Käfigs sollte darauf geachtet werden, dass dieser mit Ebenen versehen ist. Daneben braucht es zur Grundausstattung auch einen Futternapf, eine Trinkflasche, sowie eine Heuraufe und ein Sandbad. Empfehlenswert ist auch eine Eckwanne, welche als Käfigtoilette eingebaut werden kann. Die unterste Ebene wird mit Streu versehen.

Natürlich darf auch ein Grundvorrat an Futter nicht fehlen. Dazu gehört hochwertiges Heu und Trockenfutter. Gerade beim Heu sollte man zu Beginn jedoch nicht zu viel kaufen. Am besten man testet verschiedene Sorten und beobachtet, welches die Chinchilla bevorzugen. Es kann durchaus Unterschiede bei den Präferenzen geben.

Hat man den Käfig eingerichtet, so kann man die neuen Bewohner dazu suchen. Wie bei anderen Kleintieren empfehlen wir zuerst bei den lokalen Tierheimen anzufragen. Oft warten Chinchillas auf ein neues Zuhause und die Betreiber der Tierheime sind dankbar, wenn sie ihre Bewohner an pflichtbewusste Besitzer abgeben können. Ansonsten ist der Gang zum Züchter den Zoohandlungen zu bevorzugen. Dabei ist zu beachten, daẞ die Jungtiere mindestens acht Wochen alt sind. Gesunde Tiere sind an einer sauberen und trockenen Nase, einem gleichmässig dichtem Fell, klaren und glänzenden Augen, sowie an glatten Ohrrändern ohne Krusten und Schuppen zu erkennen.

Da Chinchillas zu den dämmerungsaktivene Nagern gehören, sind sie erst ab dem Nachmittag aktiv. Daher ist es auch ratsam, nicht bereits am Vormittag die Tiere anzuschauen. Da könnte es durchaus vorkommen, dass die normalerweise lebhaften Kleintiere noch im Ruhemodus sind.

Haltung der Chinchilla

Chinchillas sind soziale Tiere und dürfen nur in Gruppen von mindestens zwei Tieren, besser sogar drei oder vier gehalten werden. Empfohlen wird eine gerade Anzahl an Nagern, da ansonsten eines aus der Gruppe ausgeschlossen werden könnte. Dieser Umstand führt zu Machtkämpfen und Unzufriedenheit.

Bei der Zusammensetzung empfielt es sich ein Weibchen und ein kastriertes Männchen zu wählen. Auch zwei Weibchen sind problemlos möglich. Bei zwei Männchen ist ein ausgeprägtes Aggressionsverhalten möglich, wobei dieses Risiko durch eine frühzeitige Kastration minimiert werden kann.

Die bewegungsaktiven Nager brauchen viel Raum, welcher mit mehreren Klettermöglichketen und Rückzugsorten ausgestattet ist. Am besten geeignet ist ein Chinchilla-Zimmer, welches nach den Bedürfnissen der Nager eingerichtet ist. Wo dies nicht möglich ist, kann auf ein Käfig zurückgegriffen werden. Dieses muß jedoch für zwei Tiere über eine Größe von mindestens 2m x 2m x 2m verfügen. Die im Fachhandel erhältlichen Gehege sind oft zu klein und ungeeignet. 

Denkbar ist auch eine Kombination aus einem gekauften Käfig, welcher durch weitere Elemente erweitert wird. Bestens geeignet ist dabei zum Beispiel ein alter Schrank. Darin können unterschiedliche Ebenen und Klettermöglichkeiten eingerichtet werden.

Da Chinchillas gerne in der Höhe schlafen, brauchen sie entsprechende Rückzugsorte. Dies können Höhlen oder auch Röhren sein. Hauptsache die Kleintiere finden Orte, bei welchen sie sich wohl fühlen und ihre Ruhe finden.

Bei der Platzierung ist auf eine ruhige Umgebung ohne Durchzug zu achten. Unbedingt zu beachten ist, dass Chinchillas nicht im gleichen Raum mit anderen Tieren gehalten werden dürfen. Sie könnten dadurch Angst und Stress ausgesetzt werden. Tiere wie Vögel oder Katzen werden als Feinde angesehen.

Nicht fehlen im Käfig der Nager darf ein Sandbadbecken. Dieses sollte ungefähr die Größe einer Katzentoilette haben und mit speziellem Chinchilla-Sand gefüllt sein. Von Zeit zu Zeit muss der Sand gereinigt und ersetzt werden. 

Die tägliche Reinigung des Käfigs ist äusserst wichtig und darf nicht unterschätzt werden. Eine Regelmässige Säuberung ist unabdingbar für die Gesundheit der Tiere. Der Kot und Urin muẞ jeden Tag entfernt, sowie die Futtergefäße wie auch die Trinkflaschen gereinigt werden.

Ernährung - Futter für Chinchilla

Chinchillas sind reine Pflanzenfresser und haben eine äußerst sensible Verdauung. Ihre Ernährung in der freien Natur ist sehr energiearm und rohfaserreich. Als Grundnahrungsmittel dient Heu. Dieses muß immer ausreichend und in möglichst hoher Qualität vorhanden sein. Zusätzlich fressen sie frische Kräuter, Rinden, Samen, trockene Beeren und Früchte.

Chinchilla vom Mensch gefüttert
Chinchilla beim Fressen

Als Ergänzung dienen spezielle Chinchilla-Pellets aus der Zoohandlung. Es ist zu beachten, daß die Nahrungsergänzung nur in kleinen Mengen von etwa 10-15 Gramm pro erwachsenem Tier und Tag abgegeben werden dürfen. Größere Mengen können für die Nager schädlich sein. Auch bei frischen Kräutern ist Vorsicht geboten. Sie können zu Blähungen und einem Ungleichgewicht im Magen führen. Dabei ganz nach dem Motto „lieber zu wenig wie zu viel“ vorgehen.

Nicht fehlen auf dem Speiseplan darf Flüssigkeit. Dafür eignet sich entweder eine Trinkflasche oder eine Schale mit frischem Wasser, welches ebenfalls täglich gewechselt wird.

Chinchilla Pflege

Die flauschigen Nager sind zwar robuste Tiere, die selten krank werden, trotzdem muss man sie laufend beobachten. Wie bei Meerschweinchen wachsen auch bei den Chinchillas die Zähne laufend nach. Daher ist es wichtig, daẞ ständig frische Zweige ein Bestandteil des Futters sind. Mit diesen werden die Zähne beim Knabbern und Nagen auf natürliche Weise abgerieben und gekürzt. Zu lange Zähne können zu Verletzungen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Zu erkennen ist dies, wenn ein Chinchilla sein Fressverhalten ändert. Sollte dies der Fall sein, sind die Zähne zu überprüfen und gegebenenfalls von einem Tierarzt zu kürzen.

Die putzigen Tiere brauchen für ihr glänzendes Fell keine spezielle Pflege. Sie sind sehr sauber und reinigen sich selber im feinen Sand, welcher ihnen im Sandbad zur Verfügung gestellt werden muß.

Wichtig für eine lange Lebenserwartung ist, daß sich die Chinchillas wohl fühlen. Dabei sollte man sich immer bewusst sein, daß die niedlichen Kleintiere eben keine Kuschel- und Schmusetiere sind. Sie sind äusserst scheu und lassen sich nicht gerne streicheln. Um Vertrauen zum Menschen aufzubauen, braucht es sehr viel Zeit und Geduld. Dies sollte akzeptiert werden. Dann wird man sehr viel Spass mit den neuen Bewohnern haben.